Modediagnose Lese-Rechtschreibschwäche?

Oder:
Warum werden in den letzten Jahren immer mehr Kinder mit LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche) diagnostiziert?

Kann es sein, dass jedes Kind, das Lesen und Schreiben eben nicht ganz problemlos lernt wie andere, heutzutage ganz schnell mit Lese-Rechtschreibschwäche diagnostiziert wird? 
Und wenn ja – warum geschieht das?
Nur, um es besser in Schubladen sortieren zu können?
Das darf ja eigentlich gar nicht wahr sein, oder?

Auf den ersten Blick bringt es eine Menge scheinbarer Vorteile mit sich:

  • Eltern sind häufig erleichtert, weil sie endlich wissen (!) was mit ihrem Kind los ist.
  • Und auch für die Schulen wird es einfacher:
    Wenn die ModeDiagnose Lese-Rechtschreibschwäche vorliegt, darf die Lehrerin das berücksichtigen. 
    Und kann dem Kind Erleichterungen verschaffen.
    Damit ist sie als Person nicht (mehr) angreifbar. Es liegt ja schließlich auf keinen Fall an ihr...

Im Umkehrschluss bedeutet das:
Ein Kind, das nur schlechter lernt, aber nicht mit Lese-Rechtschreib-Schwäche diagnostiziert ist, darf auch keine Erleichterungen bekommen.
Ende der 90er Jahre ging man davon aus, dass etwa 5 – 7 % der Kinder ein Problem mit Lese-Rechtschreibschwäche haben.
Mittlerweile spricht man von einem Anteil von 12-15 %.
Und kenne aber auch schon erste Untersuchungen, wo von 15-20 % die Rede ist.

Kann das sein?
Sind unsere Kinder in so kurzer Zeit so viel dümmer geworden?
Natürlich nicht.

Ich habe eine Vermutung, woran es liegt:
Es ist einfach in Mode.
Es hat sich zu einem Instrument entwickelt.
Wenn ein Kind in der Grundschule ist und Schwierigkeiten hat, das Lesen und Schreiben zu lernen – dann hat es halt eine Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Wie einfach.

Diesen Mechanismus müssen wir durchbrechen.
Der sortiert nur – aber er hilft in keinster Weise.

Die Sache hat nämlich einen ganz, ganz dicken Haken:
Es wird überhaupt nicht danach geschaut, woran es denn liegt, wenn ein Kind nicht so schnell und einfach lernt, wie die meisten anderen.
Da müsste man sich ja kümmern.
Und das ist anstrengend.
Das macht Arbeit.
Wie unangenehm.

Viel einfacher:
Ich verstecke mich hinter der Diagnose!

Hinter der Modediagnose Lese-Rechtschreib-Schwäche eben.

Und etwas anderes kommt noch hinzu:
Unser Schulsystem unterstützt dieses Verhalten. 
Ungewollt.

Durch das System der Grundschulen ist es nun einmal so, dass die Kinder nach der vierten Klasse auf weiterführende Schulen verteilt werden.

Konkret heißt das:
Eine Lehrerin, die in der zweiten oder dritten Klasse ein Kind mit Verdacht auf LRS in der Klasse hat, weiß, dass sie dieses Kind in ein- oder zweieinhalb Jahren los ist.
Klingt zynisch – ist aber wahr.

Ich glaube in Schweden macht man es so, dass ein Lehrer eine Schulklasse von der 1. bis zur 10. Klasse begleitet.
Wenn dem in der ersten oder zweiten Klasse eine Problematik wie eine Lese-Rechtschreib-Schwäche bei einem Kind auffällt – dann hat der ganz sicher jedes Interesse daran, tätig zu werden.
Er will diese Auffälligkeit ja nicht bis zur zehnten Klasse mitziehen.
Das macht einen Unterschied, oder?

Zumal die Kinder mit dem Stempel Lese-Rechtschreibschwäche nämlich Probleme in die Klasse bringen:
Sie fallen auf.
Durch ganz unterschiedliche Verhaltensweisen.

Der eine träumt
Wirkt unbeteiligt.
Dafür hat man übrigens mittlerweile auch eine Diagnose erfunden:
ADS.
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.
Steckt aber in der Regel nicht dahinter.
Ist aber prima geeignet um Pillen zu verordnen.
Aber das hier nur am Rande.

Das Gegenteil zum Träumer ist der Klassenclown.
Für mich ist das nur eine andere Art, Anerkennung zu finden.

Versetzen wir uns doch einmal kurz in die Situation eines Kindes mit der Diagnose Lese-Rechtschreibschwäche:
Ich merke, dass ich mit dem Lesen und Schreiben nicht so gut mitkomme, wie die meisten anderen.
Manchmal höre ich Kommentare wie „der ist ja doof!“
Wenn ich dann durch Blödsinn machen auffalle, dann bekomme ich von denen, die gerade eben noch dumme Sprüche gemacht haben, Aufmerksamkeit und Anerkennung.
Toll. 
Oder?

Was folgere ich dann daraus?
Das mache ich wieder!
Dann gehöre ich auch dazu.
Obwohl ich Lese-Rechtschreibschwäche habe…
Dass so ein Klassenclown den Unterricht ganz gut stören kann, ist jedem  von uns klar, oder?

Was würde wohl passieren, wenn sich Schule des Problems annimmt?
Wenn man mal schauen würde, warum gerade diese Kinder eine Problematik in diesem Bereich entwickeln.

Sicherlich ist dies für die Lehrkräfte ein zusätzlicher Aufwand.
Aber ein Aufwand, der sich ganz sicher lohnt.

Was müsste man tun?
Eigentlich ganz einfach:
Herausfinden, welche Art des Lernens für das jeweilige Kind die richtige ist.
Wenn ich weiß, wie ein Kind lernt – dann muss ich meine Inhalte entsprechend präsentieren. 
Und das macht die oben erwähnte Arbeit.

Und auch wenn ich es wiederhole:
Die lohnt sich.

Aber es kommt noch schlimmer:
Vielleicht muss ich dabei ausgelatschte Pfade verlassen.
In den meisten Fällen muss aber kein Lehrer das Rad neu erfinden.
Es reicht aus, wenn ich bestimmte Anteile anderer Lernwege in meinen normalen Unterricht integriere.
Zumindest haben mir das alle Lehrerinnen und Lehrer bestätigt, mit denen ich hierüber gesprochen habe.
Allerdings gibt es noch eine ganze Menge andere Dinge, die die Schule dir nicht sagt

Zu welchem Ergebnis könnte man denn kommen?
Wenn ich einem Kind diese Lernschwierigkeit nehmen kann, dann wird es unauffälliger durch die Schulzeit kommen.
Und das gilt für alle folgenden Jahre.


Gib einem Hungernden einen Fisch
– und er wird satt.
Lehre ihn das Fischen
– dann wird er nie wieder Hunger haben.
(chinesische Weisheit)


Welches Fazit kannst du nun ziehen?
Es wäre gut, erst mal zu schauen, woran es denn liegt, wenn dein Kind eben nicht ganz so gut lesen und schreiben lernt wie die anderen.
Der Aufwand hierzu ist eher gering.

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Darüber hinaus interessiert es mich brennend, welche Erfahrungen du mit der Schule gemacht hast.
Oder auch mit anderen…
Schreib mir dazu in den Kommentaren.

Und lass uns zusammen einen Weg finden, der deinem Kind hilft, ganz normal zu lernen. Der kann dann auch vielen anderen Kindern helfen.

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